Sonntag, 27. Mai 2012

Ein Sommer in den Bergen





Pia Vandenbrok, Notfallärztin aus Hamburg, reist mit ihrem 13-jährigen Sohn Leo in die Berge, um sich von ihrer stressigen Arbeit und dem Alltag einer alleinerziehenden Mutter zu erholen. Aber Pia wäre nicht Pia, wenn sie mit dieser Absicht nicht noch anderes verbinden würde - Effektivität ist ihr Motto: Zum einen erhofft sie sich mit Leo eine wirklich entspannte Zeit, in der er das ewige Computerspiel vergisst, zum anderen will sie ihre Halbschwester Marie kennen lernen. Von deren Existenz weiß Pia erst, seitdem sie im Nachlass ihres kürzlich verstorbenen Vaters einen Brief gefunden hat. Marie besitzt in dem entlegenen Dorf einen Lebensmittelladen und hat Pia nichts ahnend ein kleines Ferienhaus auf einer einsamen Alm vermittelt.

Der brummige und verwitwete "Alm-Öhi" Karl Huber ist von den Städtern nicht begeistert und will nicht glauben, dass sein Sohn Peter über seinen Kopf hinweg das Häuschen vermietet hat. Leo und Karl legen sich sofort miteinander an. Es trennen sie nicht nur Generation sondern Welten.

Gleich am ersten Tag fällt im Ferienhaus der Strom aus. Als Peter Huber den Generator repariert, erleidet Pia einen Schwächeanfall, lehnt aber Peters Fürsorge ab. Sie möchte sich nicht eingestehen, dass sie als Notfallärztin extrem gefordert war und ihre kürzliche Scheidung ihre Lebenssituation nicht verbessert hat. Hinzu kommt die Frage, ob sie Marie tatsächlich aufsuchen und ihr den Brief des Vaters aushändigen soll. Leo ist da viel unbefangener. Doch dann ist Marie mehr als enttäuscht über die wenigen Zeilen ihres unbekannten Vaters. Sie möchte, dass die Halbschwester verschwindet. Diesmal bricht Pia vollkommen zusammen und wacht erst wieder in der Praxis des ortsansässigen Arztes auf, der sich als Peter Huber entpuppt.

Zwei Gleichgesinnte fachsimpeln über Pias Schwächeanfälle und Schlaflosigkeit. Peter macht sich ernsthafte Sorgen, und sie wischt diese energisch weg.
Doch indirekt verschafft Peter Pia ein bisschen Ruhe, indem er mit Leo die umliegende Bergwelt erobert. Pias innere Unruhe treibt sie erneut zu ihrer Halbschwester. Die beiden Frauen verständigen sich über den Vater und darüber, dass sie ihn - wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise - beide vermisst haben. Diese Erkenntnis bricht ihre Befangenheit, und beherzt beginnen sie sich ihr Leben zu erzählen. Allmählich fällt von der gestressten Ärztin die Anspannung ab, und so kommen sich auch Pia und Peter über die Sorge um Peters Patientin Annie (Gertrud Roll) näher. Als sie gemeinsam in ausgelassener Stimmung die Kühe der erkrankten Annie auf die Huber-Alm treiben, kommt es zur ersten Berührung. Beim brummigen Karl Huber angekommen, zeigt dieser zum ersten Mal sein großes Herz, wenn auch nicht gegenüber Peter und Pia, so doch gegenüber der Nachbarin und Leo, der den verbitterten Karl mit einem Schachspiel herausgefordert hat.

Die einsame Bergwelt verändert Pia, und doch gibt sie ihrer Zuneigung zu Peter nicht nach. Beide weichen vor der Liebe zurück. Pia möchte keinen Urlaubsflirt, und Peter bleibt unerklärlich befangen. Warum klärt sich dann schnell auf. Marie hat Pia zum Grillen zu sich nach Hause eingeladen, und als Mutter und Sohn eintreffen, stellt Marie Peter als ihren Ehemann vor.

Liebesdrama, Deutschland, 2012
Länge: 90min.
Regie: Jorgo Papavassiliou
Buch: Stefanie Sycholt, Freya Stewart
Kamera: Yvonne Tratz
Musik: Micki Meuser

Darsteller: 
Pia Vandenbrok - Muriel Baumeister
Peter Huber - Heikko Deutschmann
Karl Huber - Wolfgang Hübsch
Leo Vandenbrok - Jannis Michel
Marie Huber - Stefanie Stappenbeck
Annie - Gertrud Roll
 - u.a.

Text & Screenshot: ZDF