Sonntag, 27. November 2011

Die Samenhändlerin

ZDF-Sonntagsfilm


Württemberg, Mitte des 19. Jahrhunderts: Die schwangere Wirtstochter Hannah Brettschneider hat ihre Münchener Heimat verlassen, um zu ihrer großen Liebe Helmut Kerner in die württembergische Kleinstadt Gönningen zu reisen. Als sie in dem protestantischen Städtchen am Fuße der Schwäbischen Alb eintrifft, erfährt sie, dass Helmut und seine Familie zur Elite der ansässigen Samenhändler gehören, die auf der ganzen Welt Variationen exklusivster Blumensamen verkauft.

Eine weitere Nachricht trifft Hannah wie ein Schlag: Ihr Helmut ist schon seit Langem der schönen Seraphine Schwarz versprochen. Allen Widrigkeiten zum Trotz tritt sie Helmut gegenüber, denn schließlich ist es sein Kind, das sie erwartet. Ihr ungebrochener Glaube an die Liebe zu Helmut wird belohnt. Entgegen des ausdrücklichen Wunsches seiner Mutter Wilhelmine, die weiterhin Seraphine als Schwiegertochter sehen will, löst Helmut die Verlobung, steht zu Hannah und heiratet sie. Hannahs Traum vom Glück scheint erfüllt.

Seraphine hingegen fühlt sich gedemütigt und verraten. Ihre Hoffnung auf ein besseres Leben scheint für immer begraben. Als verschmähte Braut des Kernersohns wird sie in Gönningen keinen Gemahl mehr finden. Diese tiefe Kränkung lässt sie einen teuflischen Plan schmieden. Noch am Tage der Hochzeit von Hannah und Helmut verführt sie dessen jüngeren Bruder Valentin und erzwingt die Heirat mit ihm. Von nun an muss Hannah mit Seraphine unter einem Dach leben. Sie ist dem Hass der intriganten Schwägerin ausgesetzt, deren ganzes Streben ist, Helmut zurückzugewinnen.

Seraphine vernachlässigt Valentin und gefährdet bei der Geburt der kleinen Flora sogar Hannahs Leben. Sehr raffiniert gelingt es ihr, sich dabei unschuldig zu inszenieren und kann damit vor allem die Schwiegermutter einwickeln. Den einzigen Ausweg aus dieser unerträglichen Situation sieht Hannah darin, ein eigenes Heim zu beziehen. Doch das ist in der kleinen Gemeinde Gönningen nicht üblich, denn der erstgeborene Sohn hat den Hausstand der Familie zu übernehmen. Zudem fehlt das Geld. Noch gehören die profitablen Samenstriche den Schwiegereltern Kerner.

So arbeitet sich Hannah zur Freude des Schwiegervaters in das Geschäft der Samenhändler ein und unterstützt Helmut, eigene Kunden zu gewinnen. Seraphine neidet Hannah ihre zunehmende Akzeptanz in den Reihen der Samenhändler. Um Helmut zu beeindrucken, aquarelliert sie jede einzelne Blüte, die aus den Blumensamen der Kerners erwachsen kann. So entsteht ein wunderschönes Büchlein nur für Helmut, das dem Verkauf der Samen förderlich sein wird.

Die Erlösung aus der finanziellen Abhängigkeit naht, als ein lukrativer Samenstrich in Ungarn frei wird. Helmuts neueste Samenzüchtungen versprechen besondere Blumenfarben und Blütengrößen, mit denen dieser Samenstrich zu erobern wäre. Hannah soll zum ersten Mal mitreisen, und die Schwiegereltern passen auf die kleine Flora auf. Alles ist geregelt, als kurz vor der Abreise nach Budapest Helmut einen Jagdunfall erleidet und ihn eine schmerzhafte Fußverletzung zwingt, sich niederzulegen.

Der ungarische Samenstrich scheint an einen anderen Samenhändler verloren. Hannah weiß, dass damit ihre und Helmuts Chance auf ein befreites Leben auf unbestimmte Zeit verschoben ist. In ihrer Verzweiflung entschließt sie sich, einen riskanten Schritt zu tun. Der enttäuschte Valentin hat die Heimat ohne seine Frau für immer verlassen, und Seraphines Verlangen nach Helmut ist längst zu einem Wahn geworden. Trotzdem lässt Hannah ihren verletzten Mann und ihre kleine Tochter Flora in der Obhut der Schwiegereltern zurück und bricht heimlich mit Helmuts umfangreichem Samenangebot nach Budapest auf.

Hannah setzt wieder alles aufs Spiel und kämpft auf ihre Weise um die Liebe zu Helmut und für ihre Unabhängigkeit. Wohl wissend, dass Seraphine diese Chance nutzen wird, aber nichtsahnend, dass sie diesmal bis zum Äußersten gehen wird und Hannahs Leben auf dem Spiel steht.

Nach dem gleichnamigen Roman von Petra Durst-Benning

Regie: Michael Keusch
Drehbuch: Barbara Piazza, Michael Keusch
Kamera: Vecsernyés János
Musik: Karim Sebastian Elias

Darsteller:

  • Hannah Brettschneider - Henriette Richter-Röhl
  • Helmut Kerner - Nico Rogner
  • Gottlieb Kerner - Peter Sattmann
  • Wilhelmine Kerner - Gundi Ellert
  • Valentin Kerner - Constantin von Jascheroff
  • Seraphine Schwarz - Katharina Heyer
  • Else Schwarz - Tatjana Blacher
  • Pfarrer - Stefan Murr
  • - u.a.
Text & Screenshot: ZDF
 

    Sonntag, 13. November 2011

    Therese geht fremd

    ZDF-Sonntagsfilm

    Der Professorin Therese Engel fällt es schwer, aus dem Berufsleben auszuscheiden. Doch sie tröstet sich mit der Aussicht, endlich mit ihrem Mann Heinz das nachholen zu können, was all die Jahre neben Elterndasein und Karriere zu kurz kam. Umso herber ist die Enttäuschung, als Heinz, erfolgreicher Orthopäde, sich plötzlich nicht mehr an die Abmachung hält, sondern weiterarbeiten möchte. Statt wie geplant den gemeinsamen Lebenstraum zu wagen, fährt Therese allein ins geliebte Tessin.

    Dort lernt sie unerwartet den deutlich jüngeren Stephan kennen, der sich als ihr ehemaliger Student ausgibt. Therese verliebt sich Hals über Kopf und verliert dabei nicht nur ihr Herz, sondern auch den Verstand. Stephans Aufmerksamkeit, seine Neugierde und Abenteuerlust, das Gefühl, lebendig zu sein, verleiten Therese zu einem Seitensprung, der das Leben von Therese und ihrer Familie kräftig durcheinanderwirbelt.

    Länge: 90 min
    Liebesfilm, Deutschland, 2011
    Gemeinschaftsproduktion von ZDF und ORF
    Regie: Berno Kürten
    Buch: Susanne Beck, Thomas Eifler, Berno Kürten
    Kamera: Konstantin Kröning
    Musik: Maurus Ronner
    Darsteller: Therese Engel - Christiane Hörbiger, Heinz Engel - Ulrich Pleitgen, Stephan Fürstenfeld - Thomas Sarbacher, Ina Engel - Judith Döker, Fee Neudecker - Fanny Stavjanik, Roland Reinders - Hubert Mulzer - u.a.
    Text & Screenshot: ZDF