Sonntag, 30. Januar 2011

Liebe, Babys und ein Stückchen Heimat

Der ZDF-Sonntagsfilm

Nachdem Antonia und Thomas Hellmann gemeinsam mit ihrem Sohn Nahas Silvester im Skiurlaub verbracht haben, reisen die Eltern ab, um sich wieder um die "Klinik am See" zu kümmern. Nahas verbringt mit dem Schönbacher Skiclub und seiner Schulfreundin Paula noch eine weitere Ferienwoche im Schnee.

Als Antonia und Thomas zu Hause eintreffen, finden sie bei Eiseskälte vor ihrer Haustür ein Baby. Das Findelkind ist erst wenige Stunden alt, und von der Mutter fehlt jede Spur. Antonia schließt das kleine Mädchen sofort ins Herz und nennt es Lucy. Das Baby weckt in ihr schmerzliche Erinnerungen an ihre eigene Fehlgeburt in Namibia und daran, dass sie nie eigene Kinder bekommen wird. Als Antonia im Alleingang beim Jugendamt die Pflegschaft für Lucy beantragt, reagiert Thomas sehr besorgt. Er ist davon überzeugt, dass sich die leibliche Mutter noch melden wird, und hat Angst, dass Antonia eine viel zu große Bindung zu Lucy aufbaut. Doch Antonia setzt sich durch, und so zieht der "Nachwuchs" im Hause Hellmann ein.

Was für ein Glück, dass Idowu, die leitende Hebamme aus der Geburtsklinik in Namibia, im winterlichen Deutschland zu Besuch ist. So kann sie sich als Babysitterin für Lucy nützlich machen oder Antonia als Hebamme in der Klinik vertreten. Letzteres nicht gerade zum Amüsement von Vroni. Beide Frauen sind gestandene Hebammen mit viel Erfahrung und doch so unterschiedlich in ihren Methoden wie Tag und Nacht. Vroni, die angekündigt hatte mit ihrem Karl nach Teneriffa auszuwandern, fürchtet durch Idowu schnell ersetzt zu werden. Dieses unangenehme Gefühl bringt sie dazu, ihre Entscheidung noch einmal grundlegend zu überdenken.

Während Helena Vroni in ihrem Auswanderervorhaben eh nicht ernst nimmt, schwebt sie selbst auf Wolke Sieben. Diesmal hat sie sich in der Silvesternacht in Kurt Mitter verliebt, der es so ernst mit ihr meint, dass Helena gleich wieder die Flucht ergreift. Um den hartnäckigen Freier loszuwerden, küsst sie Dr. Leitner. Nicht ganz ohne Folgen.

Während Helena mit ihren Männern beschäftigt ist, sich die beiden schwergewichtigen Hebammen ineinander verhaken und Idowu mit afrikanischer Leichtigkeit den Schwangerschaftskurs leitet, macht sich Antonia Sorgen um den Verbleib von Lucys Mutter. Auffällig oft hält sich die minderjährige Blumenverkäuferin Melanie in ihrer Nähe auf. Und das offensichtlich nicht nur, weil sie sich mit Nahas angefreundet hatte. Als Antonia Melanies Geheimnis auf die Spur kommt, ereilt sie die Nachricht von dem Skiunfall ihres Sohnes.

Thomas und Antonia fahren auf dem schnellsten Weg zu ihrem Sohn ins Krankenhaus. Die Diagnose: psychogene Lähmung, da es keine körperlichen Ursachen gibt. Welche Gründe könnten hinter dieser Lähmung stecken? Wird Nahas jemals wieder laufen können? Könnte Idowu, die Nahas seit seiner Geburt in Namibia kennt, dem lähmenden Trauma auf die Spur kommen? Und tatsächlich bewirkt "ein Stückchen Heimat" ein kleines Wunder.

Melodram, Deutschland, 2011
Länge: 90 min
Kamera: Nicolas Joray
Musik: Andreas Weidinger
Drehbuch: Iris Kobler
Regie: Ulrike Hamacher

Darsteller: Antonia Hellmann - Marion Kracht, Dr. Thomas Hellmann - Michael Roll, Helena - Julia Bremermann, Vroni Stangassinger - Christiane Blumhoff, Karl Meister - Werner Haindl, Nahas - Luka Kumi, Dr. Markus Leitner - Markus Böker, Idowu - Nandi Nyembe, Melanie Hartwig - Lena Meckel, Kurt Mitter - Tobias Oertel, Bernd Waller - Heinz Marecek, Isabel Rauter - Susanne Berckhemer, Dana Schiller - Anja Nejarri, Tobias Schiller - Max Müller, Carsten Herrmann - Matthias Beier, Paula - Paulina Rümmelein - u.a.